1993 gründete die evangelisch-reformierte Gemeinde einen Kirchbauverein zur Unterstützung der Sanierung und Erhaltung ihrer monumentalen romanischen Basilika. Es war und ist ein erfolgreicher Schritt. Rasch wuchs seine Mitgliederzahl, darunter viele Bürger aus den „alten“ Bundesländern. Seit seinem Bestehen hat der Verein garantiert, dass die Gemeinde ihren Eigenanteil bei allen Bauvorhaben  aufbringen kann. Im Laufe der Jahre seines Bestehens konnte er der Gemeinde über 700.000 Euro an Spendengeldern übergeben, darunter allein 150.000 Euro für die Konservierung der weltberühmten Chorschranken aus der Zeit um 1200.

Die Liebfrauenkirche – die einzige viertürmige Basilika Mitteldeutschlands – wurde beim Bombenangriff am 8. April 1945 erheblich zerstört, aber bereits bis 1952 originalgetreu wieder hergestellt. In der Zeit bis zur Wende erfolgten notwendige Erhaltungsarbeiten nur sporadisch und mit spärlichen Mitteln, sodass ihr baulicher Zustand sehr gelitten hat.

Mit der Wende wurde eine gründliche Sanierung begonnen, die bei einem so bedeutenden Sakralbau nie abgeschlossen sein wird.

In der Zeit zwischen 1991 und 1993 wurde der einsturzgefährdete Nordostturm gesichert.

1994 konnten das regendurchlässige Langhausdach und das nördliche Seitenschiff neu gedeckt werden. Im darauf folgenden  Jahr erfolgten Dacharbeiten am Querhaus. Parallel dazu wurde von 1993 bis 1996 der marode Südostturm gründlich saniert.

1996 erhielt die Barbarakapelle ein neues Bleidach. Im folgenden Jahr bekam der Hohe Chor eine Neudeckung. 1998 wurde der Innenraum  des Hohen Chores neu geputzt und die Apsis und die beiden Nebenchöre mit einer Mönch-Nonne Eindeckung versehen.

Die Sanierungsarbeiten am Außenbau wurden 1999 abgeschlossen und es wurde begonnen, den Innenraum umfangreich zu sanieren (Beseitigung des schadhaften Putzes und Neuverputzung, neuer Farbanstrich und Erneuerung des Fußbodens mit Terrakottafliesen). In den folgenden Jahren wurden in der Barbarakapelle u.a. die mittelalterlichen Deckenfresken gereinigt und gefestigt und der Flügelaltar restauriert.

Den absoluten Schwerpunkt bildeten von  2005 bis 2012 die Arbeiten an den Chorschranken, Kosten: 350.000 Euro.

„Diese Chorschranken… gehören zu den bedeutendsten erhaltenen Werken romanischer Monumentalskulptur in Deutschland, ja in Europa. Die harmonische Komposition, der lebendige Wechsel in Haltung und Gestik, die große Gelassenheit und Unaufgeregtheit in Ausdruck und Bewegung – all dieses bezeugt  den hohen künstlerischen Rang der Stuckschranken. Eine besondere  Bedeutung kommt ihnen außerdem noch durch die gut erhaltene Farbfassung zu.“ (Henry Hohmann).

Mit Hilfe des Kirchbauvereins, der W.A.H.-Meyer-Stiftung – einer Privatstiftung innerhalb der Deutschen Stiftung Denkmalschutz – der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, des Landes Sachsen- Anhalt  und der Deutschen  Stiftung Denkmalschutz selbst, war es möglich, umfangreiche Sicherungsarbeiten an den Chorschranken durchzuführen.

2013 bis 2019 erhielten die Dächer der Büßer- und der Katharinenkapelle sowie die Seitendächer eine Bleieindeckung. Von den Kosten in Höhe von 52.000 Euro trägt der Kirchbauverein 16.000 Euro.

2020 wird der Innenraum der Kirche malermäßig erneuert.

2018 feierte der Kirchbauverein sein 25-jähriges Jubiläum. Und im Jahr darauf erinnerte der Verein in einer festlichen Veranstaltung an den Dombaumeister und Architekten Walter Bolze, der mit Wagemut und unglaublichem Engagement ab 1945 die Liebfrauenkirche wieder aufbaute.

Der Kirchbauverein ist bemüht, Spender und Mitglieder zu gewinnen, die helfen, die Kirche auch künftigen Generationen zu erhalten. (Mitgliedsbeitrag 25 Euro/Jahr)

Anschrift:    

Kirchbauverein der Liebfrauenkirche e.V.

Domplatz 46

38820 Halberstadt

Tel. 03941 24210

Mail reformiert-hbs@t-online.de

Bankverbindung: 

Kontoinhaber: Kirchbauverein der Liebfrauenkirche e.V.

IBAN: DE16 8105 2000 0320 1461 62

BIC: NOLADE21HRZ

Geldinstitut: Harzsparkasse Halberstadt

Verwendungszweck: Spende